Was ist Yoga?
Yoga ist eine circa 3000 Jahre alte Tradition und Philosophie aus Indien, die seit einigen Jahrzehnten mehr und mehr Einzug in die westliche Welt hält. In Deutschland praktizieren derzeit ca. 2,6 Millionen Menschen Yoga und die Zahlen steigen stetig, denn der Nutzen, den Yoga für jeden Einzelnen bereit hält ist unumstritten.
Yoga gilt als innere Medizin und dient dem Training deines persönlichen Wohlbefindens. Mittlerweile sind die gesundheitsfördernden Effekte von Yoga auf den Menschen wiederholt wissenschaftlich bestätigt worden.
Yoga unterstützt sowohl deine körperliche als auch mentale Gesundheit durch:
- die Verbesserung des Herz-Kreislauf-Systems
- die Förderung der Beweglichkeit
- die Schulung deiner Körper und Selbstwahrnehmung
- die Linderung von (chronischen) Nacken- und Rückenschmerzen
- die Vorbeugung von Migräneattacken
- die positive Einflussnahme auf die Schlafqualität
- die begleitende Unterstützung bei Angststörungen und Depressionen
- die Prävention von Stress und Burn-out
„Der große Segen, den Yoga mit sich bringt, ist ein Zustand der in sich selbst gründenden Zufriedenheit. Der Entspannungsprozess wird durch Asanas erreicht. Im Allgemeinen denken wir, dass der Geist seinen Sitz im Kopf hat. Bei den Asanas breitet sich unser Bewusstsein im ganzen Körper aus und durchdringt schließlich jede Zelle und stellt ein vollständiges Gewahrsein her. Man ist eins mit sich selbst!“
B.K.S. Iyengar
Yoga besteht aus:
So bezeichnet man die Körperhaltungen im Yoga. Sie werden meist im Stehen, Liegen oder Sitzen durchgeführt. Asanas dienten ursprünglich den Mönchen in den Klöstern als Ausgleich und Vorbereitung für die meist stundenlangen, im Sitzen stattfindenden, Meditationen.
Es gibt unterschiedliche Yogastile und Variationen der einzelnen Asanas. Dabei steht der Praktizierende und sein wohlwollendes Verhältnis zu seinem Körper im Mittelpunkt der Yogastunde. Die einzelnen Yogastellungen haben einen unterschiedlichen Einfluss auf unseren Körper. Während manche unsere Muskulatur kräftigen, schulen andere wiederum unsere Koordination und Balance oder die Flexibilität und Beweglichkeit. In jeder Yogastunde sollte laut der Yoga-Philosophie zudem der Körper in alle Himmelsrichtungen gestreckt werden, um auch die Faszien anzusprechen, deren Elastizität zu verbessern und zu erhalten. Ob man die Yogastellungen bis in die vermeintliche Endposition ausführt oder auf der Hälfte des Weges verweilt, hat keine Auswirkung auf die ursprüngliche Wirkung der Asanas. Ziel jeder Yogastunde ist das Erleben von Wohlbefinden und Zufriedenheit und jeder entscheidet dabei individuell, wieviel er sich dafür herausfordern möchte.
Es geht nicht darum möglichst beweglich oder stark zu sein, sondern es zu werden und zwar im eigenen Tempo, orientiert an den eigenen Möglichkeiten.
Die Atemübungen, die vor, während oder nach der eigentlichen Yogapraxis durchgeführt werden sollten, dienen unter anderem der Regulation des Gemütszustandes. So gibt es Atemübungen, die die Gedanken und die Emotionen beruhigen und zu mehr innerer Ruhe und Entspannung beitragen. Dies geschieht in den meisten Fällen dann, wenn die Ausatmung länger andauert als die Einatmung.
Andere Atemübungen fördern die Konzentration und Fokussierung.
Pranayama kann aber auch eine bestimmte Atemtechnik während der Asanas bedeuten oder so gestaltet werden, dass Müdigkeit entgegengewirkt wird.
Die Arbeit mit dem eigenen Atem spricht unser autonomes Nervensystems an. Die bewusste Einflussnahme auf den vom Körper selbstgesteuerten Prozess ermöglicht uns aus eigener Kraft unsere inneren Zustände zu regulieren. Nicht umsonst empfiehlt es sich, in schwierigen Situationen dem altbekannten Rat zu folgen: „Erstmal tief durchatmen!“
Die Meditation, als fester Teil der Yogatradition, hat vor allem in den letzten Jahren an Bekanntheit zugenommen. Es ist die konzentrierte, achtsame Wahrnehmung des Hier und Jetzt (meistens) in vollkommener Stille und körperlicher Regungslosigkeit.
Die Aufmerksamkeit auf ein festes Objekt gerichtet, hilft dabei, die eigenen Gedanken wertfrei und neutral zur Kenntnis zu nehmen ohne zwingend auf sie reagieren zu müssen. Einige neue psychotherapeutische Methoden nutzen dieses Achtsamkeitstraining für die Behandlung unterschiedlicher Störungsbilder. Auch in der Prävention von Stress und stressbedingten Erkrankungen wird der Meditation immer mehr Bedeutung beigemessen. Vor allem die Konzentration wird dadurch positiv beeinflusst und die Gedanken kommen nach und nach zur Ruhe. Meditation und Achtsamkeit sind in den letzten Jahren intensiv wissenschaftlich untersucht worden und die positiven Effekte auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden wurden durch zahlreiche Studien bestätigt.
Buddha wurde gefragt: „Was hast du durch Meditation gewonnen?“
„Nichts! Aber lass mich dir sagen, was ich verloren habe: Besorgnis, Schwermut, Zorn, Unsicherheit, die Angst vor dem Altern und dem Tod.“ (mündlich überliefert)
Yoga ist ganzheitlich
Mit Hilfe eines ganzheitlichen Konzeptes, welches die gesamte Lebensführung des Einzelnen umfasst, zeigt Yoga neben den oben genannten Auswirkungen auch positive Einflüsse auf die Persönlichkeitsentwicklung. Mit Yoga wurde eine einzigartige Methode geschaffen, die physische Gesundheit zu erhalten und gleichzeitig für Frieden und Ausgeglichenheit zu sorgen.
Wer durch Yoga und Meditation mehr Zufriedenheit und Gelassenheit erlangt, trägt dabei ganz automatisch zur eigenen Gesundheit und damit zum Wohle aller bei. Der Frieden im Inneren ist die Basis für psychisches Wohlbefinden und für ein Leben, welches den eigenen Werten entspricht und die Natur und deren Ressourcen respektiert. Diese ZuFRIEDENheit strahlen wir aus und nehmen sie mit in unseren Alltag, indem wir Herausforderungen und Konflikten gelassener begegnen. So unterstützen wir automatisch ein friedliches Zusammenleben in unserem Umfeld und werden umsichtiger im Umgang mit unserer Umwelt.